Die Fahrt auf de Fluss - der Nebel im November in Heidelberg 2020.

 Es ist neblig. Die Stimmung ist für die meisten gedrückt und trübe. Wer nicht raus muss, bleibt drinne, wir haben november im Jahr 2020 in Heidelberg...

Doch hier und da sind Schiffe auf dem Neckar zu sehen. Mal mit mehr eigener Kraft den flussaufwärts, oder gediegen sich treiben lassen, jeder hat seine eigene Situation zu meistern.

doch seit Jahrzehnten handelt es sich eigentlich nicht mehr um einen Fluss sondern um eine Ansammlung von Stauseen, wodurch auch hier und da Strom gewonnen wurde, etwas, was in der dunklen Jahreszeit durchaus einen Wert hat wenn man es nicht zu dunkel haben will...

Ich steige also in mein Boot.

Es ist groß, unter Deck hat es 4 Zimmer, und dazu kommt noch Küche Bad WC...

Natürlich ist es ein besonderes Boot.

Denn überdeckt gibt es viele Möglichkeiten bei Sonnenschein es sich gut gehen zu lassen.

Meinem Koch habe ich ein eigenes Zimmer gegeben, muss mich um wenig kümmern, er ist auch für die Sauberkeit des Boots zuständig...

Habe beschlossen, stromaufwärts zu fahren, der Quelle entgegen auch wenn man bis zum bitteren Ende nicht fahren kann...

Der Fluss ist wie immer braun getrübt, immerhin eine nette Abwechslung zu der Suppe die sich Nebel nennt...

wenn man anlegt und an Land geht sieht man durchaus den einen oder anderen, der etwas sinnvolles zu tun hat Punkt man merkt es den Leuten an, wenn sie neben der vernünftigen Arbeit auch noch etwas Geld verdienen können...

Das ist die absolute Ausnahme im Jahr 2020 in Deutschland...

Ein bisschen Optimismus getankt und weiter geht es, zurück aufs Boot...

Der Motor wird angemacht, hier und da gibt es durchaus Leute die gerne mit aufs Boot wollen, Leute die sich noch nicht aufgegeben haben.

Sogar im Wasser treiben einige Leute, die Temperatur lässt es eigentlich nicht zu, dass die allzu lange in der Kälte überleben wenn sie von oben bis unten nass sind.

Aufeinmal treibt so ein Geselle am Boot vorbei, ich schnappe mir einen Enterhaken und ziehe ihn raus.

Endlich an Bord angekommen, ein paar wiederbelebungsmaßnahmen, glücklicherweise war Mund-zu-Mund-Beatmung nicht nötig...

Nachdem er sich frisch machen konnte und trockene Klamotten angezogen hat, erhält er drei Tage Asyl auf dem Boot.

Währenddessen treiben hunderte an uns vorbei, Rettung nutzlos da sie sich aufgegeben haben...

Glücklicherweise sind sie trotz Corona noch keine richtigen Zombies, kann aber noch kommen, das Virus mutiert ja gerne...

Dann und wann steht auch mal eine attraktive Frau am Ufer und winkt uns zu. Aber Frauen an Bord bringen Unglück heißt es, und der Kapitän weiß einiges darüber...

Lediglich die Freunde der Fluss Geister und Fluss Feen haben passable bis gute Chancen an Bord gehen zu dürfen...

Dass die Toten so selten versuchen an Bord zu kommen ist erfreulich, aber alles deutet darauf, dass der Kapitän einen ziemlich guten Deal mit jenen hat, zumindest mit denen die da was zu sagen haben...

Langsam wird es Zeit zum Piraten-Hafen zu kommen. ja der Kapitän ist natürlich auch ein Pirat...

Doch angekommen stellt sich heraus, dass das Land zu nass, zu matschig ist. Der Bunker ist fast in Sichtweite, wird heute aber wohl nicht besucht...

Unter anderem auch deswegen, weil es da unten ja noch kälter ist... Im Sommer Mark ist eine nette Abwechslung sein wenn die Temperaturen über 40 Grad steigen aber jetzt im November bleibt man lieber an Bord wo es warm ist...

Mein Koch wird Lasagne heute machen, und womöglich gehen wir noch shoppen zuvor comma Lebensmittel retten genauer gesagt...

Eigentlich ein guter Tag heute, abgesehen von den vielen Leichen die an uns immer wieder vorbei treiben wenn wir auf dem Fluss unterwegs sind, Leute die sich aufgegeben haben...

Der Staat hat sich aufgegeben, die Gesellschaft hat sich aufgegeben, keiner weiß mehr wohin, ob Ökonomie oder Ökologie, ob sich beides verbinden lässt, ob man dann noch marktfähig ist, und ob der Faktor Mensch nicht doch immer mehr lediglich ein kostenfaktor darstellt...

Auf dem Boot geht das dem Kapitän am Arsch vorbei, wie die tausenden Leichen täglich die an ihm vorbei treiben. Glücklicherweise riecht man den Gestank des Gammelns nicht so sehr, sicherheitshalber sorgt der Kapitän dafür, dass er zumindest auch leicht danach riecht, man weiß nie wann die oft Untoten ihren Zombie-Modus aktivieren...

Dann ist weiterhin überleben angesagt, nur eben anders, aber bestimmt nicht schlechter...

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