Der Besiegte und der Sieger

Was bringt es, die ganze Welt zu gewinnen, wenn man dabei sein Leben verliert?

Ein angeschlagener Mann, in Ketten, sich Meter um Meter voran kämpfend, auf der Suche nach  Geborgenheit, suchte einen Cafe auf, um schnellstmöglich wieder in die Arme einer Frau zu gelangen, um sein unersättliches Verlangen nach Wärme zu stillen, da er keinerlei innere Wärme mehr hatte...

Obwohl er am Boden zerstört war meinte er sich wie ein Alpha Tier benehmen zu müssen, hauptsache irgendwas, es spielte für ihn keine Rolle ob gut oder schlecht.

Ihm war nicht klar dass es nichts zu gewinnen gab...

So dauerte es nicht lange bis er wieder ging, auf einen Berg, um seine Wunden zu lecken, die mehr wurden statt weniger.

Angekommen traf er auf zwei Ausländer, die ebenfalls sehr alleine waren. Ihre Frauen waren zu Hause, sie auf Montage.

Einer war verletzt, man fragte ob man etwas zum Verbinden hat und die Wunde zu verarzten, doch eher lehnte ab: "warum soll ich Ausländern helfen, wenn meine Frau, eine Ausländerin, mich verlassen hat?"

So saß er in der Ecke isoliert und keiner redete mit ihm mehr. So rede sind die Ausländer mit dem Wirt, die Sehnsucht nach ihren Frauen wurde größer und größer, die Wunde entzündete sich langsam, und es dauerte nicht lange bis die Sehnsucht so stark war, dass sie Arm in Arm, den Tränen nahe, sich umarmten, und, Blut, infiziertes Blut, von der Wunde, die immer wieder leicht Aufriss bei den Berührungen, vom einem zum anderen wechselte.

Ein infizierter betrat das Café, mehrere infizierte verließen es. Zu Hause angekommen steckten die infizierten ihre Frauen an, es dauerte nicht lange bis auch die Kinder infiziert wurden, dann die Enkelkinder, und nach wenigen Jahren verschwand eine ganze Familie...

Der Mann, der durch sein nicht helfen, da er Pflaster sehr wohl hatte, hier schlimmeres nicht verhinderte, erlebte dies alles mit, aber allein, da er nie was gab und er auch nie was bekam und sei es zurück.

Der andere aber, der Sieger, der war mit dem wenigen, was geboten war sehr zufrieden, rettete den Wirt und seine Familie indem er den infizierten gleich zwei Pflaster gab, und wenn er zurückschaute wurde ihm immer und immer wieder bewusst, dass er nicht alleine ist, dass er sehr wohl oft Hilfe bekam und Geschenke ohne die er unmöglich hätte weiter existieren können. Er war und ist ein Projekt der guten Menschen, jeder Tag, an dem er überlebt ist ein Sieg des sozialen miteinanders.

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